Dieser
erste Sonntag meiner Reise war ein besonderer Tag, denn für die
Foto-Marke Fuji, ihres Zeichens Sponsor der Atlanta Braves, gab es
eine Werbeveranstaltung im Turner Field, den "Fuji
Photo Day".
Alle Fans, die bis 12 Uhr am Stadion eintrafen, konnten sich mit
den Spielern, Trainern und Funktionären der Braves ablichten
lassen, war der Internet-Ankündigung zu entnehmen. Genial. Ich
hatte zwar keine Ahnung, ob mein Lieblingsspieler Greg Maddux auch
für ein Foto zur Verfügung stehen würde; auch konnte ich mir
nicht vorstellen, dass wirklich 50.000 Fans mit jedem Spieler ein
Foto machen konnten, aber Näheres war weder der Braves-Homepage
noch den Vorankündigungen im Stadion zu entnehmen.
Sicherheitshalber war ich schon deutlich vor 12 Uhr am Stadion.
Ich konnte auch direkt die Spieler sehen, die sich rund um das
Spielfeld aufgestellt hatten, und die Warteschlangen vor
jedem Spieler. Wie kommt man nun aufs Spielfeld, um sich
anzustellen? Und wo war Greg Maddux? Eine kurze Nachfrage bei
einem Ordner brachte dann den Schock: Die ersten Fans hatten sich
bereits um 8 Uhr (!!) angestellt, und man hatte gegen 10 Uhr
bereits beschlossen, wegen des großen Andrangs keine weiteren
Zuschauer mehr aufs Feld zu lassen! Schließlich sollte um 1:35
Uhr das Spiel beginnen! Grumpf! Dann allerdings die Wende: Der
Ordner muss mir die Enttäuschung angesehen haben, als ich davon
schlich, und da ich ihm erzählt hatte, dass ich extra "4000
miles from Germany to Atlanta" gekommen wäre, hatte er
offenbar ein Einsehen, rief mich zurück und schleuste mich - 90
Minuten nach Warteschluss - noch in den Innenraum!! Thanks a lot,
man!
Die Spieler waren auch super drauf, und obwohl ich jeweils der
Letzte in der Schlange war, nahmen sie sich auch für mein Foto
noch die Zeit. Sogar ein kurzer Plausch war drin. Die
Bilder sind auch echt super geworden, finde ich. Besonders
stolz bin ich auf das Foto mit Kevin Millwood und Damian
Moss. Beide waren super-nett. Nur
ein Problem blieb: Nirgends war Greg Maddux zu sehen. Da
habe ich kurzentschlossen einen anderen Spieler gefragt, ob er
Greg gesehen habe. Der meinte dann, Greg wäre gar nicht mit aufs
Feld gekommen, sondern stünde im Innenraum in einem eigenen
Bereich (die Braves wissen eben, was sich für ihre Superstars
gehört!). Ich bin natürlich sofort 'rübergerannt, und
plötzlich stand er dann keine 10 Meter vor mir. Natürlich war
für ein Foto ebenfalls seit Ewigkeiten die Schlange geschlossen;
zudem musste man spezielle Berechtigungskarten haben, um
überhaupt vorgelassen zu werden, von denen ich zuvor natürlich
nie gehört hatte... Also, wieder aussichtslos. Aber: Die
Mitleids-Tour funktionierte auch bei Greg! Ich stehe ein bisschen
beläppert neben der Schlange, und als er diese abgearbeitet
hatte, fragte er mich plötzlich, ob ich auch ein Foto möchte!!
Und das, obwohl er sicher schon 3 Stunden dort gestanden hatte und
seine Ruhe mehr als verdient gehabt hätte. Klar wollte ich, und
so hab' ich dann auch noch ein Bild mit meinem Baseball-Superstar
bekommen! Besser ging's wirklich nicht mehr.
Dass die Braves dann das Spiel relativ deutlich mit 1:7 verloren
haben (Tom Glavine hatte nicht seinen besten Tag), spielte
anschließend überhaupt keine Rolle mehr.
Einziges Ärgernis waren dann im Hotel die Holländer, die
sich - Gott sei Dank nur für eine Nacht - im Nebenzimmer
einquartiert hatten und dort bis morgens um 3 laut Party machten.
Ich wollte erst noch 'rübergehen und mitfeiern, hatte aber auf
die Schnelle weder einen Käse noch ein WM-Poster als Mitbringsel
zur Hand...
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