Hagen + Königswinter
2003

Am nächsten Morgen ging es nach einem sehr üppigen Frühstück gleich zum Drachenfels. Diesen kann man entweder bequem mit der Drachenfelsbahn (Foto links) oder per pedes über den sogen. "Eselsweg" erklimmen. Wir entschieden uns für die Drachenfelsbahn, eine bereits 1883 in Betrieb genommene Zahnradbahn. Zahnradbahnen gibt es in ganz Deutschland nur noch drei Stück, diese eingeschlossen. Eine echte Rarität also, zumal die Drachenfelsbahn die bei weitem älteste der drei verbliebenen Bahnen ist. Die Fahrtstrecke führt auf 1,5 Kilometern von der Talstation (69 m über NN) über die Mittelstation an der Drachenburg (170 m über NN) bis zu einer Aussichtsplattform (289 m über NN). Es werden also 220 Höhenmeter überbrückt.

An der Mittelstation stiegen wir aus, um Schloss Drachenburg zu besichtigen. Das Schloss hat eine sehr wechselhafte Geschichte hinter sich. 1884 als Residenz eines Baron v. Sarter erbaut, diente es nach seinem Tod lange Jahre Schulungszwecken: Erst als christliches Internat, dann als Nazi-Kaderschmiede, schließlich als Schulungszentrum für Eisenbahner. Zwischen 1960 und 1970 ließ man das Schloss völlig verfallen, und es wäre mit Sicherheit abgerissen worden, hätte es nicht ein exzentrischer Millionär namens Paul Spinat gerettet, der es sukzessive renovieren ließ und ab 1973 der Öffentlichkeit zugänglich machte. Bis zu seinem Tod 1989 wohnte er in dem Schloss. Vor dem Schloss befindet sich ein sehr schöner Park mit einer Vorburg, in der heute Ausstellungen zu sehen sind.

Anschließend ging es hinauf zum Aussichtsplateau, das einen herrlichen Blick über den Rhein und die Stadt Bonn bietet (Bild rechts). Dort kann man auch eine Erfrischung kaufen, wofür wir bei sicherlich 30 Grad sehr dankbar waren. Die Aussichtsplattform liegt noch etwa 30 m unterhalb des Gipfels, den die Ruine der im 12. Jahrhundert durch den Kölner Erzbischof Arnold I. errichteten Trutzburg ziert. Von der im Jahr 1634 zerstörten Hochburg sind als markantester Teil und gleichzeitig Wahrzeichen der Stadt Königswinter noch die Ruine des Burgfrieds und Mauerteile sowie Reste eines Wohngebäudes zu sehen. Die Ruine kann ohne Eintritt besichtigt werden. Man muss lediglich den kleinen Anstieg zu Fuß bewältigen, wobei ich nur sagen kann, dass einem 30 Meter Höhenunterschied im Hochsommer ganz schön lang werden können. Gleiches gilt für den Abstieg, den wir zu Fuß über den "Eselsweg" bewältigten.

Gegen Mittag fuhren wir dann zurück nach Münster. Sicherlich hätte man in Königswinter noch viel mehr unternehmen können, eine Rheinschifffahrt zum Beispiel, aber die haben wir auf ein anderes Mal verschoben.

Fotos:

 


Blick vom Drachenfels auf den Rhein.



Schloss Drachenfels.



Ruine auf dem Gipfel des Drachenfels.
 
 

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