Los Angeles Harbour
Am Morgen
des heutigen Tages haben wir den Hafen von L.A. - Long Beach -
besichtigt. Hauptattraktion dort ist die "Queen Mary",
das mit 1.019 Fuß Länge, 81.237 BRT, 1.957 Passagierplätzen und
einer Crew von 1.174 Personen größte Passagierschiff aller
Zeiten (zum Vergleich: Die Titanic hatte eine Länge von 882 Fuß,
verdrängte 46.328 BRT und hatte bei ihrer Jungfernfahrt 2.207
Personen an Bord). Das Schiff ist riesig und die Führung
interessant. Der recht hohe Eintrittspreis wird dadurch (noch)
gerechtfertigt. Auch eine Besichtigung des neben der Queen Mary
liegenden U-Boots lohnt sich, zumal der Kontrast zwischen
dem verschwenderischen Platzangebot auf dem Luxusdampfer und der
qualvollen Enge in dem U-Boot besonders eindrucksvoll ist.
San Diego
Infolge
dieses Abstechers war es dann schon früher Nachmittag, als wir
Sea World vor den Toren San Diegos erreichten. Sea World
ist im Grunde ein Vergnügungspark, nur dass sich eben alles um
Meereslebewesen dreht. Die obligatorische Delfinshow fehlt
dabei ebenso wenig wie ein begehbares Haifischbecken (fand
ich besonders eindrucksvoll, man geht durch eine Glasröhre und
kann so Haien, Rochen u.v.m. unter Wasser zusehen).
Hauptattraktion sind wohl die Orcas, insbesondere Shamu, der
Killerwal. Der Park war sehr voll, was am Wochenende gelegen haben
dürfte.
Für San Diego selbst blieb danach leider keine Zeit mehr,
da unser Reiseplan nur eine Übernachtung vorsah. Die
unverzeihliche Sünde, den weltbekannten San Diego Zoo nicht
gesehen zu haben, haben wir dann 2002 korrigiert. Dafür gönnten
wir uns abends auf dem Hotelzimmer eine leckere Riesenpizza mit
extra viel Käse. Schmatz!
Phoenix (Scottsdale)
Dieser Tag
war hauptsächlich für die Fahrt ins Landesinnere vorgesehen,
wobei ca. 590 km zwischen San Diego und Phoenix zurückzulegen
waren. Die Strecke führt über die Interstate 8 nach Osten.
Endlose Landschaften, die gerade aus der Einöde ihren Reiz
beziehen. Man sieht wüstenartigen Sand, dann wieder Steine und
Felsen verschiedenster Form und Farbe.
In Phoenix haben wir uns dann zum ersten und einzigen Male
wirklich verfahren, weil wir nach Scottsdale mussten, einem
Stadtteil von Phoenix. Nur leider konnte einem in Phoenix kein
Mensch sagen, wie man nach Scottsdale kommt. Die ganze Stadt ist
ein einziger Fuchsbau. Gefunden haben wir unser Hotel aber
schließlich doch, und abends wurden wir mit einem besonders
leckeren Essen (New York Steak) belohnt.
Am nächsten Tag sollte es zum Grand Canyon gehen. Unterwegs
machten wir aber erst noch einen Abstecher zum Montezuma Castle
National Monument in Camp Verde (AZ). Dabei war weder
Montezuma jemals hier, noch handelt es sich um ein Schloss. Vielmehr
haben um 1400 n.C. (also über 100 Jahre vor Montezumas Geburt) die
Sinagua-Indianer ihre Behausung in den Felsen gehauen, um sich vor
Umwelteinflüssen und Überfällen zu schützen. Sehr beeindruckend,
wenn man bedenkt, mit welch primitiven Mitteln dies bewerkstelligt
werden musste. Die Siedlung wurde später verlassen, weil die karge
Umgebung nicht mehr genug Nahrung hergab. Frühe amerikanische
Siedler gaben der Formation dann ihren Namen, weil sie an die
aztekische Bauweise erinnern soll.
Sedona Red Rocks
Unsere Reisestrecke führte uns weiter durch die Oak Creek Area nach
Sedona. Sedona ist ein kleines Städtchen, das seine Blüte zur
Hippie-Zeit hatte. Noch heute faszinierend sind allerdings die "Red
Rocks". Nomen est omen - es handelt sich um rote Felsen, die bereits
einen optischen Vorgeschmack auf das Monument Valley liefern. Wir
hielten uns nur kurz auf, da die Spannung, endlich den Grand Canyon
zu sehen, einfach zu groß war.
Grand Canyon
Der Grand Canyon dürfte jedermann ein Begriff sein. Der Colorado
River hat hier über unzählige Jahre unvergleichliche Schluchten in
den Felsen gefräst, die unsere hohen Erwartungen noch übertrafen.
Selbst mit der Panorama-Kamera, die wir glücklicherweise dabei
hatten, kann man die majestätische Landschaft nicht einfangen. Das
muss man einfach erlebt haben. Die zahllosen Gipfel, Täler und
Plateaus schimmern je nach Sonneneinstrahlung in diversen Farben.
Besonders eindrucksvoll ist der Sonnenuntergang am "Hopi Point", dem
schönsten (und beliebtesten) der vielen Aussichtspunkte des "South
Rims", die nur mit Transportbussen zu erreichen sind.
Monument Valley
Heute
führte die Reiseroute vom Grand Canyon nach Page, wo wir vor
unserer Weiterreise zum Bryce Canyon übernachteten. Dabei nahmen
wir einen kleinen "Umweg" zum Monument Valley in Kauf. Diese
mir aus diversen
Western bestens bekannte Landschaft gehört zum Reservat der
Navajo-Indianer und liegt in Utah, an der Grenze zu Arizona.
Zu erreichen ist der Park über die US 163, eine Hauptstraße mit
vertretbarem Ausbau. Einmal am Visitor Center des Nationalparks
angekommen, führt aber nur noch eine 17 Meilen lange, mehr oder
minder unerschlossene Schotter- und Sandpiste weiter. Wir
entschlossen uns, diese mit unserem Mietwagen nicht in Angriff zu
nehmen, obwohl diese Strecke die einzige Chance ist, nahe an die
roten Felsplateaus heranzukommen. Neben der unebenen Fahrbahn
schreckte uns vor allem der heftig auffrischende Wind ab, der den
Sand aufwirbelte. Die Aussicht war aber auch so gigantisch.
Die frei stehenden Felsmassive haben sich im Laufe der Jahre durch
Bodenerosion gebildet. Der durch besagten heftigen Wind aufgewehte
Sand reibt wie Schmirgelpapier an den weichen Sandstein-Felsen und
trägt diese Stück für Stück ab, bis nur noch frei stehende
Monumente übrig bleiben. Die meisten von ihnen tragen übrigens
Namen wie "Totempfahl" usw.
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