1. Tag:
Münster - KönigsseeUm 4.30 Uhr klingelte der
Wecker: Auf zur Alpentour! Um dem großen Reiseverkehr zuvor zu kommen,
wollten wir möglichst früh aufbrechen. Gesagt, getan. Zunächst kamen
wir über die Autobahn von Münster bis kurz vor München zügig voran.
Erst auf der A9 erwischten wir dann doch einen langen Stau, der uns zum
sofortigen Verlassen der Autobahn motivierte, obwohl wir ursprünglich
noch ca. 100 km auf selbiger weiter fahren wollten. Mittlerweile war es
aber auch schon 10 Uhr und die Sonne schien, sodass wir das Verdeck eben
eine Stunde früher als geplant öffneten. Nachdem wir anfängliche
Koordinationsprobleme im Großraum München überwunden hatten, konnten
wir uns auch ohne weitere Schwierigkeiten über Ebersberg, Wasserburg,
Traunstein, Inzell und Berchtesgaden nach Königssee durchschlagen, wo
wir die ersten zwei Nächte verbringen wollten.
Der Weg dorthin war bereits sehr schön und führte über eine
kurvenreiche Strecke mit viel Wald. Berge waren zunächst keine zu
sehen, aber ganz plötzlich tauchten sie dann doch am Horizont auf. Ein
herrlicher Anblick, der uns bis Königssee erhalten blieb.
Königssee bezeichnet zum einen das entsprechende Gewässer, zum anderen
den kleinen Ort an dessen Nordufer. Der See ist ca. 8 km lang und an
seiner breitesten Stelle 1.300 m breit,
also schlauchartig geformt. Er wird durch die ihn umgebenden Felsmassive
begrenzt, im Osten durch den Jenner (1.847 m) und im Westen durch das
Watzmann-Massiv mit seinen zahlreichen Gipfeln. Der Watzmann selbst
(2.714 m) ist der zweithöchste Berg Deutschlands.
Besonders schön ist, dass der
ganze See grünlich schimmert, was wunderbar mit den bewaldeten Bergen
harmoniert, in die er eingebettet ist.
Überhaupt ist der Königssee
einer der saubersten Seen der Welt, weil er ausschließlich aus
Bergwasser gespeist wird, das Trinkwasserqualität hat. Motorboote sind
streng verboten, selbst die zahlreichen Ausflugsdampfer werden der
Sauberkeit wegen mit Elektromotoren angetrieben. An einigen Stellen ist
das Baden möglich, ansonsten kann man noch Ruderboote in bescheidener
Anzahl mieten – das war’s. Jegliche sonstige Nutzung ist im
Interesse der Erholung aller untersagt. Schlauchboote, Segelschiffe,
Taucher oder Fischer sucht man also vergebens.
Wir haben uns nach der
langen Anreise zunächst einmal erholt und sind dann zum See herunter
gegangen. Dort haben wir eines der besagten Ruderboote gemietet und sind
auf den See hinaus gerudert, über dem ein recht laues Lüftchen wehte.
Etwas Muskelkraft war also durchaus gefragt, wenn man sich vom Ufer
absetzen und die Stille des Sees genießen wollte. Wirklich
problematisch wurde es aber nicht, und so hat der Rudertörn viel Spaß
gemacht. Abends gab es dann noch ein leckeres Essen im Hotelrestaurant,
und dann ging es ab ins Bett. Die lange Anreise forderte doch ihren
Tribut.
Bilder:
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