Alpentour 2004

1. Tag: Münster - Königssee

Um 4.30 Uhr klingelte der Wecker: Auf zur Alpentour! Um dem großen Reiseverkehr zuvor zu kommen, wollten wir möglichst früh aufbrechen. Gesagt, getan. Zunächst kamen wir über die Autobahn von Münster bis kurz vor München zügig voran. Erst auf der A9 erwischten wir dann doch einen langen Stau, der uns zum sofortigen Verlassen der Autobahn motivierte, obwohl wir ursprünglich noch ca. 100 km auf selbiger weiter fahren wollten. Mittlerweile war es aber auch schon 10 Uhr und die Sonne schien, sodass wir das Verdeck eben eine Stunde früher als geplant öffneten. Nachdem wir anfängliche Koordinationsprobleme im Großraum München überwunden hatten, konnten wir uns auch ohne weitere Schwierigkeiten über Ebersberg, Wasserburg, Traunstein, Inzell und Berchtesgaden nach Königssee durchschlagen, wo wir die ersten zwei Nächte verbringen wollten.

Der Weg dorthin war bereits sehr schön und führte über eine kurvenreiche Strecke mit viel Wald. Berge waren zunächst keine zu sehen, aber ganz plötzlich tauchten sie dann doch am Horizont auf. Ein herrlicher Anblick, der uns bis Königssee erhalten blieb.

Königssee bezeichnet zum einen das entsprechende Gewässer, zum anderen den kleinen Ort an dessen Nordufer. Der See ist ca. 8 km lang und an seiner breitesten Stelle 1.300 m breit, also schlauchartig geformt. Er wird durch die ihn umgebenden Felsmassive begrenzt, im Osten durch den Jenner (1.847 m) und im Westen durch das Watzmann-Massiv mit seinen zahlreichen Gipfeln. Der Watzmann selbst (2.714 m) ist der zweithöchste Berg Deutschlands.
Besonders schön ist, dass der ganze See grünlich schimmert, was wunderbar mit den bewaldeten Bergen harmoniert, in die er eingebettet ist.

Überhaupt ist der Königssee einer der saubersten Seen der Welt, weil er ausschließlich aus Bergwasser gespeist wird, das Trinkwasserqualität hat. Motorboote sind streng verboten, selbst die zahlreichen Ausflugsdampfer werden der Sauberkeit wegen mit Elektromotoren angetrieben. An einigen Stellen ist das Baden möglich, ansonsten kann man noch Ruderboote in bescheidener Anzahl mieten – das war’s. Jegliche sonstige Nutzung ist im Interesse der Erholung aller untersagt. Schlauchboote, Segelschiffe, Taucher oder Fischer sucht man also vergebens.
   

Wir haben uns nach der langen Anreise zunächst einmal erholt und sind dann zum See herunter gegangen. Dort haben wir eines der besagten Ruderboote gemietet und sind auf den See hinaus gerudert, über dem ein recht laues Lüftchen wehte. Etwas Muskelkraft war also durchaus gefragt, wenn man sich vom Ufer absetzen und die Stille des Sees genießen wollte. Wirklich problematisch wurde es aber nicht, und so hat der Rudertörn viel Spaß gemacht. Abends gab es dann noch ein leckeres Essen im Hotelrestaurant, und dann ging es ab ins Bett. Die lange Anreise forderte doch ihren Tribut.

Bilder:



Stadt Königssee von der Seeseite aus.



Nordufer des Königssees, vom Bootsanleger aus.



Königssee von St. Bartholomä aus.