In
unmittelbarer Nähe unseres Hotels in Kissimmee bei Orlando
liegt Disney World Florida, der mit Abstand größte
Vergnügungspark der Welt. Eigentlich sind es vier eigenständige,
auf einem riesigen Gelände nahe beieinander gelegene Parks, und
zwar neben dem von uns besuchten "Magic Kingdom"
noch das "Epcot Center", die "MGM-Studios" und
das "Animal Kingdom".
Zwar hatten wir damals auf unseren Westküsten-Trips schon
"Disneyland California" besucht, trotzdem wollten wir
aber zumindest einen Park mitnehmen. Die Wahl reduzierte sich nach
Studium der Prospekte schnell auf "Epcot Center" und
"Magic Kingdom". Die MGM-Studios haben größtenteils
die Disney-Zeichentrickfilme zum Gegenstand und sind daher für
Erwachsene nicht so interessant; gleiches gilt für das "Animal
Kingdom" jedenfalls dann, wenn man nicht auf Plastiktiere
steht. Gegen das "Epcot Center" sprach letztlich dessen
futuristische Aufmachung, die wir tags zuvor im JFK Space Center
real (und zur Genüge) genossen hatten. Zudem bot das "Magic
Kingdom" die attraktiveren Fahrgeschäfte. Also, nichts wie
hin.
Das "Magic Kingdom" ist nur via Schwebebahn oder Fähre
zu erreichen, wobei wir uns hin für letztere, zurück für
erstere entschieden. Im Park
begegnet man natürlich auf Schritt und Tritt Disney-Figuren. Die
Straßen sind gesäumt von Fressbuden und Merchandise-Ständen.
Unsere Meinung: Kennt man einen Vergnügungspark, kennt man alle.
Das auffälligste weil größte Gebäude ist "Cinderella Castle",
das Schloss Neuschwanstein nachempfunden worden sein soll. Wer möchte, kann
hier
selbst vergleichen, ob die Kopie gelungen ist.
Hauptattraktionen
des Parks sind "Splash Mountain", eine Wasserbahn
mit einer recht steilen Abfahrt, "Pirates of the Caribbean",
ebenfalls eine Wasserbahn, allerdings eher gemächlich durch einen
Piratendorf-Nachbau, und die "Big Thunder Mountain
Railroad", eine Achterbahn. Alle Fahrgeschäfte sind
übrigens eher harmlos, da kinderverträglich gehalten ("137
cm Mindesthöhe").
Während es bei den ersten beiden Attraktionen zügig voran ging,
konnten wir bei der Achterbahn eine Ikone der amerikanischen
Kultur bis aufs Letzte ausschöpfen: Das Schlangestehen.
Erst ging es eine schlangenlinienförmige Treppe herauf, die
in einen Raum mündete, in dem im Zickzack Wartereihen abgesteckt
waren. Dieser Raum wiederum führte nicht, wie wir dachten, in den
Einlass, sondern - geschickt getarnt - in einen weiteren Raum mit
weiteren Zickzack-Wartereihen. Dann ging es schließlich - alles
mit Stillstand und im Schneckentempo - eine Rampe herunter zum
Einlass. Unglaublich, mit welcher Engelsgeduld selbst die kleinen
Kinder die Warterei ertrugen. Ein Tipp hierzu: Erst hinterher
haben wir gesehen, dass man an Automaten vor den Fahrgeschäften
einen sogen. "Fastpass" lösen kann, der einem zu
einer bestimmten Zeit (meistens eine Stunde später)
bevorrechtigten Eintritt ohne Warten garantiert. Man kann sich
dann in der Zwischenzeit etwas anderes ansehen und wird
anschließend durchgewunken. Hätte man uns vorher mal sagen
sollen (ehrlich gesagt gab es die Dinger in Disneyland Kalifornien
auch schon, wir haben nur nicht mehr daran gedacht...).
Den zweiten Tag haben wir zum Shopping in Orlando genutzt. In der
näheren
Umgebung von Kissimmee liegen zwar auch die "Universal-Studios" und
"Seaworld",
die für jeden Touristen vermutlich ein "Muss" sind. Wir
haben diese jedoch ausgelassen, da wir beide Einrichtungen auf
unseren Westküsten-Trips schon gesehen hatten (die Universal Studios
in Hollywood und Sea World in San Diego) und die Florida-Versionen
laut Prospekt ein zum größten Teil identisches Programm
anzubieten hatten.
Der Amerikaner shoppt in sogenannten "Malls", wie sie
mittlerweile auch bei uns vielfach vorkommen. Die "Florida
Mall" ist die Größte vor Ort, und nach einiger Sucherei
hatten wir sie auch gefunden. In Erinnerung geblieben ist mir,
dass die Läden (ebenso wie viele Restaurants) auf empfindliche
Kühle herunterklimatisiert waren, was besonders dann stört, wenn
man wegen der Hitze draußen nur mit T-Shirt und kurzer Hose
herumläuft. Ich wollte mich nach einem Laptop umsehen, musste
aber feststellen, dass das Angebot dort auch nicht günstiger war
als bei uns. Abends gab es dann im Steakhouse leckeres
Hähnchenfilet mit Käse und Schinken überbacken. Schmatz
schmatz.