Dingle Peninsula
Der Ort Dingle liegt bereits recht weit am südwestlichen Ende der
Dingle Peninsula. Von hieraus führt die Slea Head
Road
dann noch einmal weiter rund um die Spitze der Halbinsel.
Die Landschaft entlang dieser Strecke ist sehr
abwechslungsreich und daher sehenswert (Bild). Zum einen gibt es
natürlich die Küste der Dingle Bay bzw. des offenen Atlantiks. Zum
anderen findet man zahlreiche grüne Hügel, die allerdings fast
ausschließlich mit Weideland überzogen sind. Bäume gibt es kaum,
vielleicht wegen
des steifen Windes, der hier häufig bläst. An diesem 23.5.06
hatten wir jedenfalls teilweise Sturm, besonders auf den
ungeschützten Gipfeln der Hügel (Bild rechts).
Ganz in der Nähe der Ortschaft Dunquin gibt es einen
Rastplatz, von dem aus man einerseits zu einer kleinen Bucht
herunter laufen, andererseits aber auch einen der besagten Hügel
erklimmen kann. Hier unternahmen wir unsere erste Wanderung des
Tages. Etwas weiter kann man im Hintergrund schon die "Three
Sisters" erkennen (Bild, nicht zu verwechseln mit ihren
Australischen Schwestern). Oben auf dem von uns erklommenen
Hügel fanden wir überraschender Weise einen Cairn vor, also
einen jener Steinhaufen, die mir noch
aus Schottland bekannt sind.
Entlang der Slea Head Road liegt das Gallarus Oratory, eine
kleine Kapelle, deren Form an ein umgekipptes Boot erinnert. Sie
ist wahrscheinlich zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert entstanden
und zeigt, wie meisterhaft ihre Erbauer mit Steinen umgehen
konnten. Denn obschon kein Mörtel verwendet wurde, ist sie über
die Jahrhunderte erhalten geblieben und völlig wasserdicht. Das
war auch gut so, denn gerade als wir den vielleicht 30 qm großen
Innenraum betreten hatten, ging ein Schauer durch. Licht fällt nur
durch die Eingangstür und ein kleines Fenster auf der
gegenüberliegenden Seite ein. Vergleichbare Bauwerke gibt es
überall in der Gegend, aber kein so gut erhaltenes.
Irlands Straßen
Nun folgte ein echtes Abenteuer. Wir mussten ja auch unbedingt die
Abkürzung von Feohanagh nach Dingle über ein winziges,
spärlich asphaltiertes Sträßchen nehmen (Bild), auf dem uns nur
die
zuverlässige
japanische Technik unseres Nissan vor einem Achsbruch gerettet
hat. Übrigens gab es selbst auf dieser gottverlassenen Straße -
wie überall in Irland - eine Großbaustelle. Die allermeisten
Straßen in Irland sind viel zu schmal für zwei entgegenkommende
Pkw, und man müht sich verzweifelt, sie zu verbreitern. Manche
Teilabschnitte sind schon fertig, aber die meisten liegen noch im
Argen oder werden gerade bearbeitet. Irland wäre eine gute
Empfehlung für arbeitslose Straßenbauer!
Zurück in Dingle musste einer von uns - und ich war es nicht -
unbedingt noch Briefmarken kaufen, ein Vorhaben, das in einen
halbstündigen Spaziergang auf der Suche nach dem Post Office
ausartete. Wenigstens kamen wir dabei auch an einem Supermarkt
vorbei, wo man Käse und Baguette kaufen konnte. Mit dieser
Verpflegung an Bord machten wir uns dann auf zum Connor Pass,
der uns über die N22 nach Killarney und von dort aus zum
Ring of Kerry führen sollte. Der Umweg - einfacher wäre die
direkte Route über die N 86 gewesen - lohnte sich bei dem
inzwischen recht bewölkten Wetter leider nicht wirklich.
Killarney National Park
Kurz hinter Killarney liegt südwestlich der Killarney National
Park. Dort gibt es
einige
kleine Seen und einige bewaldete Hügel zu bestaunen. Grund genug
für eine weitere, letzte Wanderung des Tages. Wir kamen ja von
Norden in den Park hinein, und kurz hinter dem nördlichen Eingang
des Parks kann man bereits auf einem Parkplatz halten, von dem aus
ein spärlich beschilderter Wanderweg einen kleinen Hügel hinauf
und in einem Rundkurs wieder zurück zum Parkplatz führt. Hin und
wieder kann man sogar einen Blick auf den am Fuße des Hügels
gelegenen Lough Leane erhaschen (Bild). Anfangs regnete es
noch leicht, aber schon bald hörte es auf, und es kam sogar die
Sonne wieder durch. Unterwegs kamen wir an den Torc Waterfalls
vorbei, die mich sehr an die
Krimmler Wasserfälle erinnert haben. Wieder am Parkplatz
entschlossen wir uns, noch zum Lough Leane herunter zu gehen,
einem großen See inmitten des Parks, der gar nicht leicht zu
erreichen ist, weil der von uns eingeschlagene, scheinbar um ihn
herum führende Wanderweg in Wirklichkeit von ihm weg führte.
Vielleicht hätten wir doch eine der wartenden Pferdekutschen
nehmen sollen, die uns sicher komfortabler zum See gebracht hätte.
Das vielleicht schönste Motiv des Parks bot aber der wesentlich
kleinere, in der Abendsonne liegende See "The Long Range", den wir
einige Autominuten später erreichten.
Kenmare
Am frühen Abend sind wir dann quer durch den Park und noch ein
Stück weiter nach Süden bis nach Kenmare gefahren, dem Tor
zum Ring of Kerry. Übernachtet haben wir dort bei einer deutschen
Oma, die ein einfaches Bed and Breakfast anbot. Das eindeutige
Highlight des Anwesens war dessen besonders enge und vor allem
steile Zufahrt, die unser Nissan Almera unbedingt im 2. Gang
nehmen wollte, was ihm unter Aufbietung seiner letzten Kräfte auch
gelang. Gut, es roch anschließend im ganzen Innenraum verschmort,
aber was soll's...
Bilder:
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