Epilog
Am Wochenende nach unserer Rückkehr aus Mecklenburg-Vorpommern
mussten wir noch unser Auto aus Berlin abholen, das
inzwischen repariert worden war. Aus der Not eine Tugend machend,
mieteten wir uns in einem
kleinen Hotel
mit wirklich ausgezeichnetem Preis-Leistungsverhältnis ein und
verbrachten zwei Tage in Berlin. Genauer gesagt verbrachten wie die
meiste Zeit in Potsdam, denn nachdem wir das Auto aus der Werkstatt
geholt hatten, fuhren wir zunächst ohne bestimmtes Ziel an der Havel
entlang. Die Gegend dort ist wirklich wie gemacht für eine
Cabriotour, und wir hatten erneut bestes Wetter.
Schloss Sanssouci
Mehr oder weniger zufällig kamen wir an einem Schild vorbei, das den
Weg nach Schloss Sanssouci wies, und spontan entschieden wir uns,
dem Lustschloss Friederichs des Großen einen Besuch abzustatten.
Direkt gegenüber von unserem Parkplatz lag das Neue Palais.
Nicht schlecht für ein Gästehaus:
Das
Neue Palais:
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Heute beheimatet der
zwischen 1763 und 1769 im Barockstil gebaute Komplex die
Philosophische Fakultät sowie die Institute für
Mathematik,
Physik und Sport der Universität Potsdam. Glücklich, wer in solchem
Ambiente studieren darf.
Schloss Sanssouci selbst fanden wir von außen etwas weniger
beeindruckend als das Neue Palais, wenngleich noch immer
beeindruckend genug. Gebaut wurde es von 1745-1747 im Rokoko-Stil.
Besonders die Vorgärten und die beidseitig von Weinstöcken gesäumten
Treppen zum Schloss hinauf sind schön und monumental zugleich.
Verbunden ist Schloss Sanssouci mit dem "Neuen Palais" durch einen
ca. 1 km langen, wunderschön angelegten Weg, der die
Weitläufigkeit des Schlossparks erahnen lässt. Übrigens sieht man
das Schloss vom Fuße der Treppen relativ schlecht (kleines Bild),
und Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff hatte auch geplant,
es näher an die Weingärten heranzusetzen oder zu erhöhen, aber der
"Alte Fritz" wollte das aus Bequemlichkeit nicht, weil er dann nicht
vom Innenraum ebenerdig auf die Terrasse hätte gehen können.
Pragmatismus beim Schlossbau!
Schloss Sanssouci:
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Nachdem wir im
Schlosspark bei ca. 30 Grad gute 5 km zurückgelegt hatten, fuhren
wir - nach einem überragenden Mittagessen in einer Potsdamer
Trattoria - zurück zum Hotel und fielen völlig erschöpft auf die
Betten. Wie man nach einer solchen Besichtigungsstrapaze noch die
Energie aufbringen kann, nach kurzer Rast für vier Stunden im
KaDeWe zum Shoppen zu verschwinden, wird mir immer ein Rätsel
bleiben. Ich jedenfalls weigerte mich, auch nur noch einen Schritt
zu tun und zog es vor, ein Schläfchen zu halten und mir das letzte
Länderspiel unserer Jungs vor der Euro 2008 anzusehen (2:1).
Am nächsten Tag ging es dann nach einer kurzen Stippvisite auf dem
Trödler- und Künstlermarkt, der jedes Wochenende entlang der
Straße des 17. Juni stattfindet, zurück nach Münster. Keine Sekunde
zu früh, wie wir während der Fahrt aus dem Radio erfuhren, denn in
Berlin war an diesem Tag autofreier Sonntag angesagt, und zu diesem
Zweck wurden u.a. die beiden aus der Stadt hinausführenden
Hauptstraßen gesperrt. Kurz hinter uns, zum Glück.
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