Eigentlich hatten wir gar nicht vor, so weit nach Norden vorzustoßen, aber 2011 hatte es uns in St. Augustine so gut gefallen, dass wir bei einem abendlichen Blick auf die Landkarte beschlossen, am nächsten Morgen doch bis dorthin weiterzufahren. St. Augustine ist die älteste Stadt der USA. Mitte des 16. Jahrhunderts stürmten und besetzten spanische Truppen ein dort kurz zuvor von französischen Siedlern errichtetes Fort und machten sich breit. Bis heute prägt der iberische Einfluss diesen wunderschönen Ort. Bereits in meinem Reisebericht 2011 hatte ich empfohlen, dort in einem der villenartigen Bed-and-Breakfasts zu übernachten, und natürlich haben wir das auch diesmal wieder getan.

Das Bayfront Marin House können wir uneingeschränkt weiterempfehlen. Natürlich sind diese Unterkünfte nicht ganz billig. Man bekommt aber auch einiges geboten. In unserem Zimmerpreis von 169 Dollar waren zum Beispiel Kaffee und Kuchen am Nachmittag, Sangria und Wein am Abend, die Benutzung von Fahrrädern, Internetzugang, ein warmes Frühstück und einiges mehr enthalten. Von den wunderschönen, antik eingerichteten Zimmern und dem Meerblick (siehe unten) gar nicht zu reden. Wir fanden es einfach herrlich, mit einem (genauer: drei) Glas Sangria abends auf der Terrasse zu sitzen, locker mit anderen Gästen zu plaudern und den Sonnenuntergang über dem Hafen zu beobachten.

Besagte Fahrräder nutzten wir für eine ausführliche Rundfahrt durch St. Augustine, die natürlich wieder am Flagler College vorbei führte.

Typisch für St. Augustine sind viele keine Geschäfte und Cafes, wie z.B. das nachstehend abgebildete "Crucial Coffee Cafe", in dem es übrigens einen hervorragenden Käsekuchen gibt.


Am nächsten Tag fuhren wir auf der A1A zurück bis Daytona Beach. Wie oben erwähnt, ist diese Strecke wirklich sehenswert. So ein bescheidenes Häuschen am Stand würde man sich wünschen...

Bereits an den Vortagen waren uns unterwegs die zahllosen Motorräder aufgefallen. Eine kurze Nachfrage brachte Klarheit: In Daytona war "Bikerweek"! Gott sei Dank hatten wir nicht - wie ursprünglich geplant - in Daytona Station gemacht, denn ein Hotelzimmer wäre wohl nur schwer zu bekommen gewesen, ein ruhiges schon gar nicht. Man muss sich nur vergegenwärtigen, dass über der ganzen Stadt ein ständiges Geknatter von sicherlich mehreren tausend Motorrädern lag. Und wir mit unserem Cabrio mittendrin! Auf Dauer möchte man das sicher nicht haben, aber für ein paar Stunden war es ziemlich cool, in diese Atmosphäre einzutauchen.

Ich hatte ja bereits mehrfach darüber berichtet, dass Daytona Beach der einzige mir bekannte Ort ist, an dem man mit dem Auto kilometerlang über Sand am Meer entlang fahren kann. Diese Gelegenheit haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Zu unserer großen Überraschung hatten wir dabei ausnahmsweise keine Biker-Gesellschaft, wobei wir nicht wissen, ob der Strand für Motorräder gesperrt ist oder der - eigentlich sehr festgefahrene - Sand für Motorräder einfach nicht sicher genug ist. Vermutlich beides. Umso mehr Platz blieb für uns!


Nach Daytona Beach stand ein kleiner Abstecher Richtung Osten auf dem Programm. Wie schon 2011 besuchten wir in Kissimmee bei Orlando ein weiteres Baseballspiel. Im "Champions Stadium" gewannen meine Atlanta Braves in einem sehr guten Spiel nach Homeruns von Dan Uggla und Jason Heyward gegen die Washington Nationals mit 6:5.