In Kissimmee brachen wir bei schönstem Wetter nach Süden auf. Doch
innerhalb von wenigen Minuten zogen dichte Wolken auf, und es begann
zu schütten, wie ich es selten im Leben erlebt habe. Die Sicht auf
der Autobahn betrug zeitweise keine 50m mehr, trotz intensiven
Einsatzes der Scheibenwischer. Unter diesen Bedingungen erreichten
wir schließlich Key Largo, das Tor zu den Florida Keys, wo
wir ein Hotel suchten. Jedoch: Keine Chance! Alles ausgebucht
und/oder Wucherpreise.
In Islamorada, das schon ein gutes Stück weit auf den Keys
liegt, war es im Grunde dasselbe. Ein
Hotel war wohl
noch frei, eine ziemliche Bruchbude mit einer Klimaanlage in der
Mitte des Komplexes, deren Lärmemissionen an die Bikerweek in
Daytona erinnerten, und das für nur 230 Dollar die Nacht. Da freut
man sich. Immerhin, bald nach Bezug unseres Zimmers klarte es auf,
und das Hotel verfügte über diesen Privatstrand:
Am nächsten Tag
fuhren wir dann über die zahllosen Brücken und Inseln der Florida
Keys bis nach Key West. Wobei "fuhren" nicht ganz stimmt, denn für
ca. drei Stunden standen wir zunächst im Stau, weil ein kapitaler
Unfall eine Vollsperrung des Highway 1 nach sich zog. Trotzdem, es
war eine schöne Fahrt. Ich kann nur immer wieder sagen: Nach Key
West muss man einmal im Leben gefahren sein.
Auf den Bildern über
und unter diesem Text ist die berühmte Seven Mile Bridge zu
sehen. Genauer gesagt gibt es zwei Seven Mile Bridges. Die alte
(unten rechts im Bild) ist eine ehemalige Eisenbahntrasse, die seit
vielen Jahren stillgelegt ist und vor sich hinrostet. Die neue
bringt heute den gesamten Autoverkehr von und nach Key West.
In Key West waren wir nun das vierte Mal. Wir mögen einfach die
Atmosphäre dort. Diese wird natürlich zum einem vom immer schönen
Wetter, zum anderen aber auch durch die zahllosen netten Anwesen
im Kolonialstil geprägt. Viele von ihnen bieten Bed & Breakfast
an, natürlich zu abenteuerlichen Preisen. Aber ähnlich wie in
St. Augustine muss man konzedieren, dass man auch viel dafür geboten
bekommt.
Unser Hotel würden wir jedenfalls immer wieder buchen.
Insgesamt verbrachten
wir vier Tage in Key West. Jeden Abend schlenderten wir zum
Mallory Square auf eine Piña Colada und beobachteten am Pier die
Sonnenuntergänge über dem Atlantik.
Key West verfügt auch
über einen Anlegesteg für Kreuzfahrtschiffe aller Klassen. Im
Bild unten ist ein Schiff von Royal Caribbean zu sehen, aber auch
Disney und andere Reedereien laufen Key West an. Dieser Anblick bot
einen schönen Vorgeschmack auf die Dinge, die da kommen sollten.
Denn nach der Rückfahrt über die Keys checkten wir im Port Miami auf
der "Norwegian Sky" für eine fünftägige Kreuzfahrt auf die
Bahamas ein. Das Foto unten zeigt das Schiff im Hafen von Nassau. Es
bietet ca. 2.000 Passagieren Platz und war fest in amerikanischer
Hand. Ich schätze, dass nicht mehr als einige Dutzend Europäer an
Bord waren, Deutsche haben wir außer uns überhaupt keine
angetroffen.
Den Hafen von Miami
kannten wir schon von unserer Karibikkreuzfahrt auf der "Freedom of
the Seas" 2008. Dass er nichts von seinem Reiz verloren hat, sieht
man hoffentlich auf den nachfolgenden Bildern. Die Vorfreude auf den
Törn wurde noch deutlich dadurch erhöht, dass sich die Einschiffung
wider Erwarten als völlig problemlos entpuppte. Vom Abstellen des
Autos bis zum Bezug unserer Kabine verging keine halbe Stunde! Bei
Royal Carribean hatte dieselbe Prozedur 2008 eine gefühlte Ewigkeit
gedauert.
Kurz nachdem wir das Schiff einer ersten Erkundung unterzogen (und
eine erste Mahlzeit eingenommen) hatten, ging es auch schon los. Die
Ausfahrt aus dem Hafen in den Sonnenuntergang hinein gehörte zu den
Highlights unserer Reise.
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