Miami besteht streng genommen aus zwei Städten, nämlich dem Downtown Miami und dem auf einer Insel vorgelagerten Miami Beach. Letzteres ist touristisch besonders interessant, zum einen wegen des schönen Strandes, wo Sehen und Gesehenwerden allerdings wichtiger sind als alles andere, zum zweiten wegen des pulsierenden Nachtlebens und zum Dritten wegen des einmaligen Art-Deco-Viertels entlang des Ocean Drives und der Collins Avenue.


 

In einem Atelier in Münster hatten wir vor einiger Zeit eine Fotoausstellung gesehen, in der eine Reihe von farbenprächtigen Bildern von Häusern aus San Francisco zu einer Serie zusammengestellt worden waren. Das sah toll aus, und Vergleichbares planten wir für unser Zuhause mit einer Serie von Bildern des Art-Deco-Viertels. Also: Auf zur Fotosession in Miami Beach!

Doch vor das Vergnügen hat der Liebe Gott bekanntlich den Schweiß gesetzt. Wenn man als Tourist Miami Beach besuchen will, muss man nämlich zunächst den allgegenwärtigen Autoverkehr im Großraum Miami bewältigen. Zwölfspurige Autobahnen wie die unten abgebildete Interstate 95 sind dabei keine Seltenheit. Links der orangefarbenen Pfosten verläuft übrigens eine Expresslane, die - von Fall zu Fall unterschiedlich - entweder nur gegen Maut oder nur von Pkw mit mehreren Insassen befahren werden darf. Nach unserer Erfahrung bringt das aber wenig, denn wenn auf der I-95 Stau herrscht, ist die Expresslane meistens auch verstopft. Zudem muss man ganz schön aufpassen, denn wenn man einmal in der Expresslane ist, kommt man so leicht nicht wieder heraus, da man nur bestimmte Abfahrten nehmen kann. Mehr als ein Tourist wird auf diese Weise schon an seinem Ziel vorbeigefahren sein. Autofahren in und um Miami ist wirklich nichts für Anfänger. Es hilft allerdings, dass die Amerikaner ausgesprochen gemütlich (um nicht zu sagen: lahmarschig) fahren.


Einmal in Miami Beach angekommen, mieteten wir uns wie schon 2012 wieder Segways. Diese Dinger sind einfach ideal, wenn man den Ocean Drive erkunden will, zumal man nicht in einer geführten Gruppe fahren, sondern sich frei bewegen kann. Die Strandpromenade unten rechts im Bild eignet sich dafür besonders gut, da man hier den Autos aus dem Weg geht.


Mit den Segways kann man etwa 20 km/h fahren, ist also wesentlich schneller unterwegs als zu Fuß. Und das war gut so, denn sonst hätten wir in zwei Stunden sicherlich nicht die Hälfte geschafft.

Natürlich hatten wir auch unverschämtes Glück, dass das Wetter so gut mitspielte. Im Sonnenschein wirken die bunten Motive des Art-Deco-Viertels einfach viel besser als bei bedeckten Himmel. Hierzu ein Tipp: Morgens steht die Sonne über dem Meer und scheint auf die Gebäude. Man sollte also morgens kommen, nachmittags hätte man alles im Schatten.

 

Vor Ort vergeht die Zeit natürlich wie im Fluge. Kaum hatten wir die allernotwendigsten Aufnahmen gemacht, waren die zwei Stunden mit den Segways auch schon um. Mit unserer Ausbeute bin ich sehr zufrieden, für eine Fotostrecke reicht es jedenfalls.