Helsinki markierte die nördlichste Station auf unserer Reise. Erneut ankerten wir in einem Industriehafen, weit ab vom Schuss, erwischten mit Glück aber eine Taxe in die Innenstadt. Ist man einmal im Zentrum, so ist Helsinki allerdings eine extrem fußgängerfreundliche Stadt, die meisten touristischen Attraktionen befinden sich nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Auf den ersten Blick fällt der weiße Dom von Helsinki auf, der majestätisch über der Stadt thront:
 


Wir steuerten jedoch zunächst eine andere Kirche, nämlich die aus Backsteinen erbaute Uspenski-Kathedrale auf der Halbinsel Katajanokka an. Es soll sich um die größte russisch-orthodoxe Kirche Westeuropas handeln.
 


Ihr Inneres ist mit zahlreichen Ikonen geschmückt. Später, in St. Petersburg, sollten wir noch feststellen, dass die orthodoxen Christen wohl eine besondere Vorliebe für Ikonen haben, stellte sich doch heraus, dass die finnische, uns schon recht umfangreich vorkommende Sammlung nur ein kleiner Vorgeschmack auf das war, was die Russen in St. Petersburg so eingelagert haben.
 


Der evangelische Dom von Helsinki liegt am Senatsplatz, den man neben dem Fährhafen wohl als Mittelpunkt der finnischen Hauptstadt bezeichnen kann. Dort befindet sich auch das in den Reiseführern hochgelobte Cafe Engel, benannt nach dem Domarchitekten Carl Ludwig Engel (1778-1840), mit seinem "weltberühmten" Schoko-Bananenkuchen. Die Wahrheit ist: Es handelt sich um ein schönes, allerdings extrem überteuertes Cafe, das leider keine Gelegenheit bietet, in der Sonne zu sitzen. Nun gibt es in Helsinki wahrscheinlich nur selten Gelegenheit dazu, aber an diesem herrlichen Tag hätte es sich geradezu angeboten.
 


Wären wir vorher zur Esplanade gegangen, einem herrlichen, lauschigen Grünstreifen mitten in der Stadt, wären wir in einem der dortigen Cafes sicherlich besser dran gewesen. Einen Schoko-Bananenkuchen hätte es dort wahrscheinlich nicht gegeben, schon gar keinen "weltberühmten", aber - unter uns - ein großer Verlust wäre es nicht gewesen: Er schmeckte zwar gut, aber nicht wirklich besonders. Kritisch könnte man sagen, dass die Bananen deutlich dominierten. Nochmals würde ich nicht 6,70 Euro dafür ausgeben.
 


Sehr gut gefallen hat uns der Hafen mit seinem kleinen Markt, wobei es den Hafen in Helsinki eigentlich gar nicht gibt, denn die Stadt beheimatet jede Menge Häfen. Ich habe sie nicht gezählt, aber es werden sicherlich einige Dutzend sein. Neben dem hier abgebildeten Hafen für Fähren und Ausflugsboote existieren beispielsweise noch der bereits erwähnte Industriehafen, an dem unser Schiff ankerte, ein Fischereihafen, ein Hafen für Eisbrecher, ein Militärhafen und jede Menge private Häfen für Freizeitboote.
 



 
Zum Abschluss unseres Tages unternahmen wir eine kleine Bootsfahrt zu den vielen kleinen Inseln rund um Helsinki (Kostenpunkt: 20 Euro für 90 Minuten). Die meisten dieser Inseln werden militärisch genutzt, zwei von ihnen beheimaten historische Forts. Dies alles wurde uns ausführlich erklärt und war auch sehr interessant, das Schönste an dem Bootstörn waren aber das herrliche Wetter und die blaue See.